SPD-Bildungsexperte Güll: Bürgermeister, wehrt euch gegen die Schließung eurer Schulen!
Der bildungspolitische Sprecher der BayernSPD-Landtagsfraktion, Martin Güll, fordert angesichts der Studie zum Schulsterben in ländlichen Regionen, herausgegeben vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV), die Bürgermeister dazu auf, sich gegen die CSU-FDP-Bildungspolitik zu wehren. "500 Schulen stehen vor der Schließung, das Konzept der Mittelschule versagt. Die Studie zeigt ganz deutlich: Wer sich als Bürgermeister auf die schwarzgelbe Schulpolitik verlässt, hat schon verloren."
Güll verweist auf die Gemeinden Denkendorf und Odelzhausen in Oberbayern, die längst eigene Wege eingeschlagen haben und die von der SPD angeregte Gemeinschaftsschule fordern. "Wir helfen den Gemeinden gerne dabei, eigene alternative Bildungskonzepte umzusetzen", betont Güll.
Mit dem Schulkonzept der Gemeinschaftsschule sei es möglich, dass die Schulen am Ort erhalten werden können: Vorgesehen wären ein gemeinsames Unterrichten aller Kinder nach ihren jeweiligen Fähigkeiten, in dem sie individuell gefordert statt in Schubladen gesteckt werden - betreut von einem Team aus Lehrerinnen und Lehrern aus unterschiedlichen Schultypen. "Die Verödung der Schullandschaft im ländlichen Raum, die der BLLV völlig zu Recht anprangert, kann nur aufgehalten werden, wenn wir der Gemeinschaftsschule eine Chance geben", erklärt Güll.
Der BLLV zeigt in seiner Studie "Zukunft der wohnortnahen Schule in Bayern", dass schon im Jahr 2015 an 250 Hauptschulen keine siebten und achten Klassen mehr gebildet werden könnten. "Dass die Hauptschulen immer weniger Anmeldungen verzeichnen und die Gymnasien immer mehr, beweist: Die Eltern stimmen mit den Füßen ab", so Güll. "Ohne großen Stress für die Kinder, die schon mit 10 Jahren eine Aussortierung fürchten müssen, läuft das leider selten ab."
Auch der BLLV-Präsident Klaus Wenzel warnt davor, am dreigliedrigen Schulsystem festzuhalten. "Entscheidend ist, dass die Gemeinden gestalten und passgenaue Konzepte etablieren dürfen."
Zur Studie des BLLV